abc g4d9bcaf35 1920Die Fachinhalte des Vertiefungsgebietes Praxis- und Methodenlehre mit Gesprächsführung 6-27 Jahre in der II. Klasse sind auf das Lernen in vollständigen Handlungsbezügen auszurichten. Die Studierenden erhalten Fachwissen, das auf den jeweiligen beruflichen Kontext bezogen ist. Sie entwickeln auf dieser Basis eine professionelle Haltung. Dadurch wird eine enge Verknüpfung von Theorie und Praxis sichergestellt.

Um diesem Anspruch gerecht zu werden, wurden am 25. April 2023 Mitarbeiter des Netzwerkes Leichte Sprache in Regensburg sowie der KJF Förderstätte St. Josef in Straubing zu uns eingeladen. Der Büroleiter Herr Sebastian Müller mit seinem persönlichen Assistenten Herrn Dietmar Reda, die Prüferin Frau Annette Gerl sowie der staatlich anerkannte Erzieher Herr Mario Franz hielten einen sehr interessanten Vortrag über die Bedeutung, die Ziele und die Regeln der Leichten Sprache für Menschen mit Beeinträchtigungen.

Leichte Sprache ist eine vereinfachte Form der Deutschen Sprache. Sie wurde als eine Art der schriftlichen und mündlichen Verständigung für und gemeinsam mit Menschen mit Lernschwierigkeiten entwickelt. Ziel ist es, dass „alle Menschen alles verstehen können, was sie gerne wissen möchten und was für sie wichtig ist“(1). Die Leitideen verfolgen damit die Absicht, durch die Förderung von Stärken und Ressourcen die Teilhabechancen zu erhöhen. Davon können auch Menschen mit wenig Deutschkenntnissen, mit geringen Lese- und Schreibkompetenzen oder Hörschädigungen profitieren. Eine ganze Reihe von Regeln soll eine unkomplizierte Verständigung und leichtes Verstehen gewährleisten. Hierzu gehört z.B., dass der Text nur aus kurzen Sätzen und einfachen Wörtern besteht. Außerdem helfen Bilder und Symbole, den Inhalt besser zu erfassen (2).

Das Netzwerk Leichte Sprache mit seinen kompetenten Prüfer:innen und Übersetzer:innen bietet einen Service zur lesegerechten Transformation von Texten.
Hierzu stellten Herr Müller und Frau Gerl sehr engagiert verschiedene Projekte vor. Dargebotene Broschüren zur Formulierung in Leichter Sprache gewährten interessante Einblicke, die Nutzung der verfügbaren Hilfsmittel, z.B. Medien zur gestützten Kommunikation oder die Verwendung von speziellen Tastaturen, wurden praktisch demonstriert.
Die Studierenden stellten viele Fragen. Wir alle waren sehr beeindruckt von der Fachkompetenz, dem Engagement und dem überaus wertschätzenden Kommunikationsstil der Vortragenden.
(1) sags-einfach.de
(2) https://www.leichte-sprache.org/der-verein/wer-sind-wir/

Anette Noack