Die Studierenden der I. Klassen besuchten am 16.07.2024 das Reichsparteitagsgelände in Nürnberg. Zunächst sammelten die Klassen in der Interimsausstellung im Dokumentationszentrum zahlreiche historische Eindrücke. Schautafeln, interaktive Tools, Hörbeispiele, Zeitzeugenberichte, Modellnachbauten und Ausstellungsstücke skizzieren dort die Zeitgeschichte Nürnbergs und des Reichparteitagsgeländes von der Weimarer Zeit bis in die Gegenwart. QR-Codes ermöglichten den Studierenden den Zugang zu Audiodateien, die sie durch die Ausstellung begleiteten. Im Anschluss führten zwei Mitglieder des Vereins „Geschichte Für Alle e. V.“ die Studierenden über das Gelände, auf dem die früheren Reichsparteitage der NSDAP abgehalten wurden.
Die damals errichteten Großbauten wie die nicht fertiggestellte Kongresshalle sind Zeugen zementierter Ideologie. Mindestens 42 Millionen Steine zeigen, wie völkische Überzeugung in Architektur übersetzt wurde. Die „Große Straße“, der „Dutzendteich“ sowie die „Zeppelintribüne“ mit Ausblick auf das „Zeppelinfeld“ waren weitere Stationen des 2-stündigen Rundgangs, bei dem die Zeit der Reichsparteitage eindrucksvoll reinszeniert wurde. Die Sogwirkung, die von gezielter Inszenierung politischer Reden und Zeremonien ausgehen kann, wurde spürbar und mit Bezug auf die Gegenwart kritisch hinterfragt.
Martina Maier